Unsere Pfarrkirche
Dieses wunderschöne und lebendige Gotteshaus ist ein Juwel unter Salzburgs Kirchen, das mit der Segnung der Kögler Barockorgel 2003 seine Vollendung findet und heutige Gestalt erhalten hat.
Dieses wunderschöne und lebendige Gotteshaus ist ein Juwel unter Salzburgs Kirchen, das mit der Segnung der Kögler Barockorgel 2003 seine Vollendung findet und heutige Gestalt erhalten hat.
Nach der gelungenen Revitalisierung des Müllner Friedhofes erhielt die Müllner Pfarre einen barrierefreien Zugang zur Kirche, da diese wegen des langen Stiegenaufganges für Menschen mit Handicap kaum zugänglich ist.
Der Zugang bzw. die Zufahrt mit Rollstühlen oder Rollatoren zur Kirche ist dann über den abgesenkten Gehsteig an der Mönchsbergstraße und das kleine Friedhofstor möglich.
Der barrierefreie Zugang bringt nicht nur für Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine deutliche Erleichterung, sondern auch für die Bestattungsunternehmen, wenn ein Sarg in die Kirche gebracht werden muss. Die Türbreiten wurden so gewählt, dass auch dies möglich ist. Dieser Eingang ist 20 Min. vor jedem Gottesdienst (auch vor Taufen und Trauungen) geöffnet. Es befindet sich dort auch eine Toilette. Als zusätzlicher Eingang für jedermann ist die neue Türe allerdings nicht gedacht!
Erstmals urkundlich erwähnt wird ein romanisches Kirchlein im Jahre 1148, das von EB Eberhard I. eingeweiht wurde.
Der gotische Neubau, der im Kern bis heute unsere Kirche darstellt, wurde 1453 von EB Sigmund I. geweiht.
Im Zuge der Kirchenreform holte EB Wolf Dietrich acht Augustiner Eremiten 1605 aus München nach Mülln. Diese gründeten schon 1621 eine Bierbrauerei. Das „Bräustübl“ ist heute weit über Salzburgs Grenzen in den Bayrischen Raum hinein bekannt. 230 Jahre waren die Augustiner hier. Seit 1835 leiten die Benediktiner aus Michaelbeuern die Seelsorge.
Eine 30 Jahre dauernde Sanierung der Kirche konnte 1998 abgeschlossen werden - rechtzeitig zum Jubiläum „850 Jahre Kirchweih“.
Dieses wunderschöne und lebendige Gotteshaus ist ein Juwel unter Salzburgs Kirchen, das mit der Segnung der Kögler Barockorgel 2003 seine Vollendung findet und heutige Gestalt erhalten hat.
Sobald man den Bereich unter der zweigeschossigen Musikerempore durchschritten hat, öffnet sich der hohe, festlich dekorierte Innenraum. Sechs als Halbsäulen auf barocke Art maskierte, gotische Runddienste tragen den von Christoph Fenninger 1735–1738 stuckierten Himmel mit der zentralen Heiligen-Geist-Taube, den Namen Jesu und Mariae sowie seitlich der Verkündigung Mariae und den Medaillons der vier lateinischen Kirchenväter.
Den Kapellensaal beherrscht der majestätische Hochaltar im Triumphbogentypus aus rotem Adneter Marmor von Jacob Mösl nach dem Entwurf von Vinzenz Fischer (1758–1760). In seiner Mittelnische birgt er die spätgotische Gnadenstatue Mater Gratiae (Gnadenmutter).
Stiegenaufgang
Als einzige der Salzburger Stadtpfarrkirchen verfügt Mülln über eine monumentale gedeckte Prozessionsstiege, die in zwei Abschnitten gebaut wurde. Der obere Teil mit der erneuerten Dreifaltigkeitskapelle entstand, als Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau den Kirchenumbau im April 1605 gestaltete.
Der untere Teil des Stiegenhauses entstand von 1707 bis 1708, als die Augustiner Eremiten unter ihrem Prior Johannes Baptist Maralt die heutige zweiachsige Außenfassade schufen und mit diesem Bau den domkapitlischen Stadtmaurermeister Sebastian Stumpfegger (geb. um 1670, +1749) betrauten. Stumpfegger hatte zuvor 1697 die neue Augustinergruft mit ihren Columbarien unter dem Kirchenboden eingebaut.
Am unteren Teil der Prozessionsstiege wurde die Schmerzenskapelle errichtet, sodass die Stiege seither über zwei Stationsaltäre verfügt.
Schon 1607 dürfte die gotische, einst am „hinteren Kirchportal situierte St. Wolfgangskapelle“ als Vorgängerkapelle durch die heutige Dreifaltigkeitskapelle ersetzt worden sein.
Derzeit kann nicht nachgewiesen werden, dass die gotische St. Wolfgangskapelle „am hinteren Portal“ (an der Stelle der heutigen Dreifaltigkeitskapelle) bereits als Gruft der im nahe gelegenen siebentürmigen Schloss Mülleck residierenden Familie von Grimming gedient haben könnte. Ein erster Hinweis dafür, wäre die Tafel mit der Ursulalegende (um 1570) im Müllner Stiegenhaus, auf der ein geharnischter Ritter (ein Grimming?) als Stifter abgebildet ist. Immerhin ließ Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau 1607 am Schloss Mülleck ein neues Stadttor errichten, was auf ein Vertrauensverhältnis hinweist.
Die Augustiner-Eremiten wohnten im neuen Klostergebäude und wollten, ohne die Augustinergasse betreten zu müssen, im ersten (bzw. im zweiten) Stock in die Kirche gehen. Deshalb wurde im Jahr 1614 unter EB Markus Sittikus von Hohenems der Torbogen fertig gestellt.
Romanisches Kreuz
Das Altarbild des ehemaligen Müllner Hochaltares
Gegenüber dem westlichen Außenfenster der Dreifaltigkeitskapelle hängt heute ein monumentales Gemälde (ca. 4,5 m hoch, 2,5 m breit), welches die heilige Gottesmutter Maria als Fürbitterin vor der allerheiligsten Dreifaltigkeit, umgeben von Engeln und Heiligen, darstellt: Diese sind in der untersten Reihe (von links nach rechts) die hll. Sebastian, Nikolaus, Virgil, Nikolaus von Tolentin (Mitte), Rupert, Karl Borromäus, Franz von Assisi und Josef von Nazareth. Auf der mittleren Ebene um die Gottesmutter die hll. Kirchenväter Hieronymus, Papst Gregor I., Augustinus und Ambrosius, sowie die hll. Maria Magdalena, Katharina, Mutter Monika und elf Frauen ohne Attribute. In der obersten Zone umgeben die allerheiligste Dreifaltigkeit neben Engeln noch die Symboltiere der hll. Evangelisten (Adler, Stier, Löwe und Mensch). Das Ganze bildete einst das Mittelbild des ersten barocken Hochaltares von Mülln, zu dem der Salzburger Landtag am 12. März 1658 einen Kostenbeitrag von 200 Gulden bewilligte. Der hochbarocke Altar ersetzte den bis dahin vorhandenen gotischen Schrein von 12
1465 mit der ULF hl. Maria Mater gratiae. Von seiner Gestalt fehlt jede alte Abbildung, doch wird man sich ihn als Triumphbogenaltar in Art der Salzburger Domhochaltäre vorstellen dürfen. Die figuralen Teile soll nach F. F. Ertinger zwar Johann Andreas Spindelbauer, ein Schüler des Hans Pernegger, geschaffen haben, doch blieben von diesem Hochaltar zwei lebensgroße Statuen der hll. Augustinus und Nikolaus von Tolentin erhalten, die sich heute sekundär im Müllner Bräustübl Stiegenhaus befinden, die aber dem Oeuvre des Meinrad Guggenbichler (1649-1723) zuzuweisen sind im Stil des Heilig-Geist-Altars von Mondsee (1679). 1698 lieferte Guggenbichler nach Mülln einen Rahmen für ein heute verschollenes Bild der hl. Apollonia.
Das ehemalige Müllner Hochaltar-bild ist ein frühbarockes Werk des Malers Martin Theophilus Pollak von 1623 (signiert), von einem gebürtigen Polen geschaffen, der über Trient und Rovereto 1628 Kammermaler des Tiroler Erzherzogs Leopold V. wurde und als Hofmaler in Brixen 1639 starb, d.h. es wurde schon vor Errichtung des barocken Hochaltares geschaffen bzw. diente als ein Provisorium.
Ehemaliges Hochaltarbild von Theophil Pollak (1623)
Fotos: Bundesdenkmalamt, Gerhard Gruber, Siegfried, H. Dallendörfer Lebesmühlbacher, Heinz Dallendörfer
Mater Graziae Hochaltar
Salome-Alt-Monstranz aus dem Jahre ca. 1720
Dieses Büchlein ist die Einführung in Geheimnisse des Glaubens durch die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mülln. Ein „mystagogischer Kirchenführer“ will mit den „Geheimnissen“ unseres Glaubens vertraut machen und dazu anregen, das Gebäude und die Einrichtung der Müllner Kirche vom katholischen Glauben her zu beleuchten und mit der eigenen Erfahrung in Verbindung bringen. Der Besuch der Kirche soll zu Fragen anregen, die unser Glaubensleben berühren.
Sie erhalten das Büchlein um € 10,- in der Pfarrkanzlei.
Wer sich die Zeit nimmt für eine nähere Besichtigung unserer schönen Wallfahrts- und Stadtpfarrkirche Mülln, wird darin über 50 verschiedene Heilige in Statuen und Bildern dargestellt finden. Ja, man kann sagen: Sie werden für jede Woche des Jahres einen Heiligen zur Verehrung finden. Was aber heißt „heilig“? Unser Herr Jesus Christus wird im Evangelium d e r Heilige Gottes genannt. Seit unserer Taufe lebt Christus in uns, und so sind wir als Christen gerufen, IHN durch unser Leben darzustellen.
Heilige sind also Menschen, die eine bestimmte Facette des Lebens Jesu in ihrem eigenen Leben zum Leuchten gebracht haben. In der Taufe erhalten wir einen Vornamen, den eines Heiligen. Und wenn wir die Heiligen verehren, so kommt darin zum Ausdruck, dass Christus in uns lebt. Weil wir als österliche Menschen glauben, dass wir zu jener Herrlichkeit unterwegs sind, in der Christus und die Heiligen (d.h. alle, die das Heil gefunden haben) leben, bilden wir mit ihnen eine einzige große Gemeinschaft, ein Glaubensgeheimnis, das liturgisch am Fest Allerheiligen (1. Nov.) alljährlich gefeiert wird.
Stadtpfr. P. Mag. Franz Lauterbacher O.S.B., Kons. Rat.
Hallo! Könnten wir bitte einige zusätzliche Dienste für Sonstiges, Analyse, Systemtechnische Notwendigkeit & Social Media aktivieren? Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.